Das Wort Kajak entsringt dem grönländischen Qajaq, eine Bezeichnung für ein mit einem Doppelpaddel angetriebenen Boot. Der Insasse sitzt während der Fahrt in Fahrtrichtung in einer Sitzposition, die Langsitz genannt wird. Die Beine werden dabei seitlich im Rumpf verspreizt. Kajaks bilden eine wesentliche Untergattung der Kanus.
Entwickelt durch die Eskimos wurde das schnelle, wendige Boot für die Jagd. Traditionell gebaut wurden Qajat, die Mehrzahl eines Qajaq, aus Holz und Knochen und bespannt mit Tierfellen. In Grönland wird diese traditionelle Bauweise noch heute verwendet, wobei die Haut heutzutage meist eher aus einer imprägnierten Leinwand als aus Tierfellen besteht. Während der kalten Jahreszeit gab es in diesem Gebiet als zusätzliche Ausrüstung spezielle Kajakhandschuhe: , heutzutage würden wir diese eher als Fäustlinge bezeichnen.
Je nach Region unterschiedet sich die Bauweise des Kajaks, in Grönland eher lang und schmal, lässt sich in Alaska eher eine kurze und breite Bauweise vorfinden. Traditionell ist das Kajak als geschlossenes Boot eher für die Männer gedacht, Frauen benutzten das offene Umiak. Diese Trennung verschwamm allerdings mit der Zeit.
Eine bekannte Technik der Eskimos ist die sogenannte Eskimorolle oder auch Kenterrolle, bei welcher man sich im Falle des Kenterns schnell und ohne das Boot zu verlassen wieder aufrichten kann.
Moderne Kajaks bestehen meistens aus Kunststoffen wie Polyethylen oder Holz. Bei Schlauchkajaks wird eher auf Kautschuk oder PVC zurückgegriffen. Je nach Zweck und Personenanzahl, wobei ein bis vier Personen Platz haben können, unterscheidet sich die Bauform des Kajaks. Das sind die vier gängigsten:
Wanderkajak
Diese sind meist zwischen 3,50 und 5,50 Meter lang, die Breite liegt zwischen fünfzig und 85 Zentimetern. Meist werden sie als Einer oder Zweier hergestellt, manchmal auch speziell mit einem weiteren Platz für ein Kind. Wanderkajaks bieten aufgrund der benötigten Gepäckablage vor und hinter dem Paddler viel Stauraum.
Rennkajak
Sie sind extra für den Leistungssport entwickelt und daher besonders schmal, die Länge beträgt maximal 5,20 Meter. Moderne Boote wiegen mindestens zwölf Kilogramm und sind aus Carbon. In dieser Kajakart werden auch die meisten Wettkämpfe ausgetragen.
Poldikajak
Charakteristisch ist hier die konkave Form im Unterschiff. Der Querschnitt des Unterschiff ist etwas breiter und das Kajak dadurch stabiler. Die durch die Konkavform verursachte Wasserströmung unter dem Boot stabilisiert außerdem die Fahrtrichtung. Weil alle Paddelkräfte so in die Fahrtrichtung umgewandelt werden, wird das Boot geradläufiger und daraus resultierend auch schneller. „Zickzack“-Fahrten werden also minimiert.
Spielboot oder auch Rodeoboot
Diese Kajaks sind Boote zum „Spielen“. Sie sind mit ihren maximal zwei Metern besonders wendig und ermöglichen dadurch, dass sich das größte Volumen im Cockpit befindet, verschiedene Figuren wie zum Beispiel die Kerze (Senkrechtstellen des Bootes).
Diese Boote werden besonders beim Playboating eingesetzt, als Wettkampfform wird diese Sportart Freestyle genannt und meist auf einer künstlichen oder natürlichen Welle oder Walze ausgeführt.