Oft werden die Wassersportarten Rudern und Paddeln von Leuten, die nicht sehr vertraut mit dem Gebiet sind, durcheinandergebracht. So heißt es zum Beispiel oft, dass man letztes Wochenende im Kanu gerudert hätte. Auf den ersten Blick scheinen diese Sportarten sehr verwandt miteinander, doch dieser Eindruck täuscht. Das sind die fünf größten Unterschiede:
Unterschiedliche Fahrtrichtung
Während im Paddelsport immer in Fahrtrichtung gefahren wird, sitzt man in Ruderbooten mit dem Rücken zur Fahrtrichtung, fährt also quasi rückwärts.
Unterschiedliche Steuerung
Paddelboote werden gesteuert, indem auf einer Seite stärkere Paddelschläge oder die Schläge rückwärts ausgeführt werden. Während das bei Ruderbooten auch durch Anweisungen des Steuermanns möglich ist, wird das Boot üblicherweise eher durch den Steuermann gelenkt.
Ruder vs. Paddel
Ruder, oder, wenn man den Fachbegriff nutzen will, Skulls, sitzen in einer Ruderdolle, sind also an einem Stützpunkt fest verankert, während ein Paddel frei geführt wird. Zudem muss die Paddelseite regelmäßig gewechselt werden, während Skulls immer auf beiden Seiten bewegt werden.
Beanspruchte Muskeln
Beim Paddeln wird vor allem die Oberkörpermuskulatur beansprucht, beim Rudern werden jedoch sowohl Arme als auch Beine genutzt. Das liegt vor allem an den beweglichen Rudersitzen, durch die die meiste Kraft aus den Beinen kommt. Erst am Ende des Ruderschlags werden die Arme zum Oberkörper angezogen. Ein Vorteil dieser Konstruktion ist, dass unsere Beinmuskeln durch alltägliches Gehen bereits trainierter sind und somit ein längeres Durchhaltevermögen möglich ist.
Unterschiede im Aufbau
Während Ruderboote meist schmaler gebaut sind als Kanus, liegen sie oft doch breiter auf dem Wasser auf. Das liegt vor allem an den langen Skulls, die sehr breit auf dem Wasser aufliegen. Durch diese lange Ruder und den niedrigen Schwerpunkt ist ein Kentern weitaus weniger wahrscheinlich als bei Kajaks.