Entstehung dieses Sports

Schon vor über 200 Jahren wurden Transporte mit Flößen aus Baumstämmen abgehandelt. Mitte des 19. Jahrhundert nutzte man bereits für die Erkundung eines Flusses ein aufblasbares Boot, hier konnte sich das Gummi als Material allerdings noch nicht durchsetzen. In Europa reicht die Geschichte des Raftings bis in die 1860er- und 1870er-Jahre zurück.

Zunächst unternahmen wagemutige Privatleute Wildwassertouren mit alten Pontons oder aufblasbaren Rettungsbooten der Armee, die aus weitaus widerstandsfähigerem Material waren als die zuvor genutzten Boote. Aus heutiger Sicht waren diese Aktionen eher leichtsinnig. Zu dieser Zeit wurden für die Erkundung von Flüssen wieder Ruderboote aus Holz genutzt, wie zum Beispiel bei der Erstbefahrung des Grand Canyons auf dem Colorado River, durchgeführt durch John Wesley Powell im Jahr 1869.

Erst etwas später fing die Entwicklung von der Situation angepassten Wildwasserbooten an. Diese wurde hauptsächlich durch experimentierfreudige Wildwasserfahrer vorangetrieben, welche schon in der Nutzung des Kajaks routiniert waren. Ungefähr zur gleichen Zeit fingen auch Hersteller an, das riesige Potential an Möglichkeiten zu sehen, die ein Schlauchboot hat, während in den USA das kommerzielle Rafting schon längst einen Platz gefunden hatte. Von dort aus wurde erst das Rafting wirklich populär in Deutschland. Die gesellschaftliche Entwicklung während der 1980er trieb diese Entwicklung weiter voran, naturnahe Aktivitäten wurden gerne gesehen. Es war eine Entwicklung zu ökologischen Themen sowie einer starken Individualisierung im Urlaubsverhalten zu vermerken.

Die Konzentration des Materialsektors auf dieses Produkt sorgte bald dafür, dass die Medien oft darüber berichteten und somit die Popularität weiter stärkten. Die Nachfrage explodierte förmlich. Weitere Impulse erhielt man durch die laufenden Publikationen neuer technischer Errungenschaften, so zum Beispiel dem Outside-Schlauchkanadier. Immer neuere Fahrtechniken und eine mittlerweile hohe Akzeptanz des Wassersports verstärkten dies. Die Boote, die für das Rafting genutzt werden, wurden so immer zugänglicher für die breite Masse.

Heutzutage ist dieser Boom wieder zurückgegangen, die „wilde“ Zeit ist vorbei.

Trotzdem gab es weitere Entwicklungen in der Branche, besonders bei der Sicherheit und der professionellen Organisation. Der einzige Unterschied ist, dass die Rafting-Strecken nun wieder etwas ruhiger sind. Der Schlauchkanadier ist jedoch immer noch ein vielseitiges und praktisches Sportgerät. Auch in den Kreisen der Kajakfahrer erfährt er hohe Wertschätzung, und was früher eine leichtsinnige Freizeitaktivität mit vielen Risiken war, ist nun ein weitaus sicherer Wettkampfsport mit vielen Techniken und immer neuen Innovationen.

shesha